Photovoltaik auf dem Dach? Ja, aber Details beachten!

Die Photovoltaikanlagen werden auf die Dachsparren aufgeschraubt. Aufgrund der Größe der Elemente wird nur auf jedem zweiten Dachsparren eine Verschraubung vorgenommen

Dadurch verändert sich die Statik bzw. die Belastungsgrenzen der Dachsparren.

Von einer Flächenlast werden dann Einzellasten auf die Dachsparren einwirken. Hier sollte die Statik geprüft werden!

Die Größe der meisten Dachsparren in Bestandsgebäuden betragen 7cm bis 8cm. Da die Schrauben für die Photovoltaikkonstruktion (Unterkonstruktion) mit mindestens 10mm Holzschrauben auf die Dachsparren geschraubt werden, muss eine Zusatzkonstruktion am Sparren angebracht werden. Laut den Vorschriften der DIN 1052 und den Erfahrungen des Unterzeichnenden ist vom Rand des Sparrens mindestens ein dreifacher Durchmesser der Schraube erforderlich, d. h. eine Schraube mit einem Durchmesser von 10mm funktioniert z. B. nicht bei einem Sparren von 10cm. Es müssten seitlich Beihölzer angebracht werden (zu beachten: Verdrängung der Wärmedämmung) oder es muss mit Stahlmanschetten gearbeitet werden.

Bei Vollsparrendämmung der Dachkonstruktion und teildiffusionsoffener Bauphysik erfolgt durch die Pholtovoltaikelemente eine Beschattung. Daraus können sich bauphysikalische Auswirkungen ergeben, die zu Schimmel und Feuchtigkeit in der Konstruktion führen können. Hier ist eine bauphysikalische Nachberechnung notwendig.

Die gesamte Dachfläche kann nicht genutzt werden. Bei Doppel- oder Reihenhäusern ist jeweils vom Nachbarn von der Innenkante Brandwand ein Abstand von 1,20m zu beachten. Auch ein Randabstand im Bereich der Dachtraufe von mindestens 0,60m ist zu beachten, damit das Regenwasser nicht über die Dachrinne hinausfließt.

Das gleiche gilt bei Dachflächenfenstern. Durch diese Abstände reduziert sich die Nutzfläche auch bei Dachflächenfenstern und auch die Nutzfläche der Solarpaneele reduziert sich erheblich.

Nach Anbringen der Halterungen vor Aufbringen der Solarpaneele ist die Abdichtung in der Unterspannbahn zu prüfen und gegebenenfalls entsprechend nachzudichten oder mit Dichtmanschetten zu arbeiten, da ansonsten aus der Erfahrung des Unterzeichnenden heraus, ein Regenwassereintritt erfolgen kann.

Sprechen Sie die ausführende Firma an, wie diese vorgenannten Punkte gelöst werden können; ansonsten kann ein gut gemeintes Energiekonzept zur baulichen Katastrophe führen!

Gerade bei Gebäuden in Massivbauweise macht sich teilweise erst nach Jahren bemerkbar, wenn die Verklebung nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat.